Bei schönstem Wetter startete ich heute in der Mittagspause meinen letzten Lauf vor dem Marathon. Wenn man so in diverse Trainingspläne schaut, stehen für die letzte Woche vor einem Marathon nur noch kurze und langsame Einheiten an. Entsprechend lief ich dann heute auch nur 6km in einem langsamen Tempo.

Ich habe den Eindruck, dass unterhalb eines gewissen Tempo’s die dafür benötigte Energie kaum weniger wird. Zwar sinkt der Durchschnittspuls, aber ich glaube man läuft nicht mehr sehr ökonomisch. Nur beim „Wohlfühltempo“ finde ich meinen richtigen Lauf-Rhythmus. Aber gerade langsame Läufe sind ja für die Grundlagenausdauer notwendig – sagt man…

Nichts desto trotz, konzentriert man sich die paar Tage vorher zunehmend auf das „Drumherum“: Wann geht man zur Marathonmesse? Was zieht man zum Laufen an? Wann holt man seine Startunterlagen ab? Wo ist der Startblock? Wie lange vorher trifft man ein? Wann und was isst und trinkt man vorher? In welches Regal soll am Sonntag der Pokal gestellt werden? ;-)

Wie man sieht: Fragen über Fragen!

Aber apropos anziehen: Die Wettervorhersage wechselte auch fast täglich, allerdings ist drei Tage vorher mit dieser Vorhersage die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es auch so zutrifft (Quelle: Wetter.com):

Dementsprechend sind dann wohl kurze Laufsachen angebrachter. Hauptsache es wird nicht zu warm, denn die Umgewöhnungsphase wäre etwas kurz.

Abschliessend muss ich feststellen, dass die Nervosität immer mehr zunimmt – wie soll das erst am Sonntag werden? Ich glaube, es wird erst besser, wenn der Startschuss gefallen ist, dann ist man sowieso nur noch auf’s Laufen konzentriert.

Nein, mit dem Kreislauf ist alles OK. Die Überschrift bezieht sich mehr auf meine heutige Trainingsstrecke. Mein letzter, etwas längerer Lauf stand heute an, allerdings hatte ich keine Lust Getränke mitzuschleppen. Der Vorschlag in einem anderen Blog, vorab mit dem Auto an bestimmten Punkten etwas zu verbringen war mir zu umständlich, außerdem war doch heute autofreier Sonntag!

Also musste eine Rundstrecke her. Die Wahl fiel auf eine 7km Rundstrecke, die einerseits ein guten Abstand der Getränkeaufnahme bot und andererseits durch die Teilbarkeit durch 42 auch psychologische Vorteile bietet: Eine Runde dauert nur knapp 40 Minuten und sechs Runden klingt irgendwie überschaubar. Gut, ich hatte keineswegs vor sechs Runden zu machen, aber drei bis vier sollten es schon sein. Nachteil bei einem Rundkurs ist allerdings, dass mehrfach zuhause nicht nur etwas zu trinken wartet, sondern auch der berüchtigte „Schweinehund“ der einem sagt: „Hey, Du bist zuhause, die Dusche wartet auf Dich!“. Nach der dritten Runde konnte ich noch einmal widerstehen und eine vierte dranhängen. Dann reichte es aber, ich wollte es ja nicht übertreiben und so waren gut 28km genug für heute: Ein 2/3 Marathon. Ich hoffe mal, dass ich in einer Woche 100% geben kann. Die „Nachwehen“ der Erkältung waren doch noch etwas zu spüren. Hätte ich heute noch zwei Runden laufen müssen, wäre mein Tempo wohl eingebrochen. Die vier Runden war meine Pace 5:17 und erstaunlich konstant.

Wie geplant startete ich heute meinen ersten Testlauf nach ungewollter, einwöchiger Abstinenz. Mit einer Länge von 12km und einer Pace von 5:44 war die Belastung gewollt im unteren Bereich. Bei der Auswertung der Trainingsdaten konnte ich feststellen das der Durchschnittspuls nicht höher lag als sonst – schon mal ein gutes Zeichen. Allerdings taten zum Teil die Waden weh und die Beine waren noch etwas bleiern. Nun ist das nächste Ziel der letzte etwas längere Lauf am kommenden Sonntag.

Nachdem mich eine Erkältung so richtig erwischt hatte, geht es nun wieder bergauf. Es kam noch etwas Fieber und Husten dazu und der vorläufige Höhepunkt war dann der Dienstag Abend. Das Laufen überließ ich vorübergehend meiner Nase…

Meine vorsichtige Prognose wenn kein Rückfall kommt ist, dass ich am Freitag wieder mit einem langsamen Lauf beginnen kann. Für einen langen Lauf über 30km ist es wohl zu spät, aber einen über ca. 25km werde ich wohl noch am Sonntag machen, um dann für die letzte Woche den Umfang zu reduzieren. Vorsichtshalber werde ich meine Rennstrategie ändern und anstatt der geplanten Pace von 5:15 auf Nummer sicher gehen und die ersten 2/3 mit einer 5:30 angehen. So ist mein Ankommen etwas wahrscheinlicher und bleibe trotzdem noch unter vier Stunden.